Die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf insgesamt rund 409.000 gestiegen. Relativiert wird diese positive Entwicklung durch den Aufwärtstrend der Teilzeitbeschäftigung. Wurden im Jahr 2015 noch 108 Ärztinnen und Ärzte zur Besetzung von 100 Vollzeitstellen benötigt, waren es 2017 schon 115 (Quelle: Destatis).
Steigende Fallzahlen
In den deutschen Krankenhäusern stieg die Zahl der Behandlungsfälle zwischen 2009 und 2017 von 17,8 auf 19,5 Millionen an. Die nur leicht gewachsene Ärzteschaft muss also verhältnismäßig deutlich mehr Behandlungen durchführen als zuvor, die Belastung pro Kopf ist spürbar gestiegen.
Überalterung
Deutschland ist die drittälteste Gesellschaft der Welt. Das spiegelt sich auch in der Medizin wider. Von allen berufstätigen Ärztinnen und Ärzten in Deutschland haben 8 Prozent bereits das 65. Lebensjahr vollendet. Weitere 12 Prozent waren zum Stichtag schon zwischen 60 und 65 Jahre alt. Es werden also bald rund 20 Prozent der berufstätigen Ärzte in den Ruhestand gehen. Diese Zahl übersteigt bei weitem die Zahl der Neuzugänge.
Mehr Facharztanerkennungen
Eine positive Entwicklung gibt es im Bereich der Facharztanerkennungen, deren Zahl zwischen 2018 und 2019 um 3 Prozent gestiegen ist. Am häufigsten wurde die Facharztbezeichnung Innere Medizin erworben.
Zuwachs aus dem Ausland
Wertvolle Unterstützung erhält die deutsche Ärzteschaft von zugewanderten Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland. 2020 hatte bereits jeder achte berufstätige Arzt eine ausländische Staatsangehörigkeit. Der größte Prozentsatz kommt aus Rumänien, Syrien und Griechenland. Positiv ist auch die gesunkene Abwanderungsrate deutscher Mediziner ins Ausland. 2020 waren es nur noch 900 und somit 17 Prozent weniger als noch im Jahr davor. Die beliebtesten Zielländer sind die Schweiz und Österreich.